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21. März 2022 von

Was würde Egon Bahr wohl sagen?

Was würde Egon Bahr wohl sagen?
21. März 2022 von

Das Mor­den in der Ukrai­ne geht wei­ter, Mil­lio­nen von Men­schen sind mitt­ler­wei­le auf der Flucht und die Bil­der von dem Krieg in der Urkai­ne sind von Tag zu Tag quälender.

Immer stär­ker wird auch das Bewusst­sein dafür, was Putin weit über die Ukrai­ne hin­aus ange­rich­tet hat. Wenn zum ers­ten Mal Sor­gen wegen der Ener­gie­ver­sor­gung bestehen, wenn zum ers­ten Mal ernst­haft über den Ein­satz von „klei­nen“ Nukle­ar­waf­fen dis­ku­tiert wird, wenn Men­schen in ande­ren Erd­tei­len Angst haben müs­sen vor Hun­gers­nö­ten , dann han­delt es sich um Bei­spie­le dafür, wie gefähr­lich die Situa­ti­on ist.

In der letz­ten Woche ist an den ein­hun­ders­ten Geburts­tag von Egon Bahr erin­nert wor­den, dem gro­ßen Archi­tek­ten der deut­schen Ost­po­li­tik der sieb­zi­ger Jah­re. Sei­ne Ost­po­li­tik ist bis vor kur­zem auch die Grund­la­ge der deut­schen Außen- und Sicher­heits­po­li­tik geblie­ben, über alle Bun­des­kanz­le­rin­nen und Bun­des­kanz­ler hin­weg von Wil­ly Brandt bis Ange­la Mer­kel. Ich wüss­te ger­ne, was Egon Bahr uns heu­te raten wür­de. Die Aner­ken­nung bestehen­der Gren­zen war ein Pfei­ler sei­nes Kon­zepts, aber auch der stän­di­ge Dia­log ins­be­son­de­re zwi­schen Deutsch­land und Russland.

Die­se Poli­tik hat über Jahr­zehn­te hin­weg in wei­ten Tei­len die wech­sel­sei­ti­ge Sicher­heit in Euro­pa gewähr­leis­tet. War­um ist das jetzt nicht mehr der Fall? Bahr hat­te es mit rus­si­schen Gesprächs­part­nern zu tun, die bei allem Hege­mo­ni­al­stre­ben der dama­li­gen UdSSR aus eige­ner Erfah­rung wuss­ten, was Krieg bedeu­tet. Und zum ande­ren ging es ihnen vor allem um die Absi­che­rung des eige­nen Herr­schafts­be­rei­ches, aber ohne dass damit ein beson­de­res Sen­dungs­be­wusst­sein ver­bun­den gewe­sen wäre. Der Sozia­lis­mus sowje­ti­scher Bau­art hat­te schon längst kei­ne Strahl­kraft mehr.

Ein hal­bes Jahr­hun­dert spä­ter lie­gen die Din­ge anders. Putin pfeifft erkenn­bar auf alle Ver­ein­ba­run­gen und Abkom­men, für ihn sind Gren­zen sou­ve­rä­ner Staa­ten alles ande­re als unan­tast­bar. Und immer kla­rer wird auch sei­ne ideo­lo­gi­sche Trieb­fe­der – eine merk­wür­di­ge Mischung aus his­to­ri­schen, eth­ni­schen und impe­ria­lis­ti­schen Ele­men­ten. Putin bezieht sich auf den Kie­wer Rus, ein ost­sla­wi­sches Groß­reich, das vor weit über tau­send Jah­ren gegrün­det wur­de und etwa das Gebiet des heu­ti­gen Russ­land, der Urkai­ne und Weiß­russ­land umfasst hat. Die­se his­to­ri­sche Peri­ode ist für ihn der ideo­lo­gi­sche Aus­gangs­punkt für die Ein­heit der ost­sla­wi­schen Völ­ker mit Russ­land in der Führungsrolle.

Das ist das Gegen­teil von ratio­na­ler Poli­tik und etwa so, wie wenn heu­te deut­sche oder fran­zö­si­sche Poli­ti­ker das Reich Karl des Gro­ßen wie­der­be­le­ben woll­ten. Es ist im Kern völ­ki­sches Den­ken, um es auf den Punkt zu brin­gen. Zu wel­chen Kon­se­quen­zen ein sol­ches Den­ken führt, sehen wir der­zeit jeden Tag im Fernsehen.

Lag Egon Bahr also falsch? Ganz im Gegen­teil, sei­ne Poli­tik hat sich jahr­zehn­te­lang bewährt, so lan­ge bei­der­seits weit­ge­hend die Ver­nunft regiert hat. Genau das ist bei Putin aber ganz und gar nicht mehr der Fall und des­we­gen wird der Wes­ten auch einen neu­en Umgang mit die­ser rus­si­schen Regie­rung fin­den müs­sen. Wahr­schein­lich ist das zu spät erkannt wor­den – vom Wes­ten, von der Bun­des­po­li­tik, aber ich neh­me mich da auch per­sön­lich nicht aus.

Wel­che Kon­se­quen­zen dar­aus zu zie­hen sind, ist noch sorg­fäl­tig zu dis­ku­tie­ren, aber ganz sicher muss es eine sehr kon­se­quen­te Poli­tik sein. Mehr Mit­tel für die Aus­stat­tung der Bun­des­wehr, sehr har­te Wirt­schafts­maß­nah­men und Waf­fen­lie­fe­run­gen in die Ukrai­ne sind aber schon mehr als ein Fin­ger­zeig , dass uns eine Pha­se der Kon­fron­ta­ti­on erwartet.

Und gleich­zei­tig muss die Hand gegen­über dem rus­si­schen Volk aus­ge­streckt blei­ben. Wir haben auch in der Zukunft ein gro­ßes Inter­es­se an einem guten Ver­hält­nis zu unse­ren Nach­barn. Aber dafür wird eine Ver­än­de­rung in Russ­land unab­ding­bar sein, mit Natio­na­lis­mus und Impe­ria­lis­mus kann man kei­ne Part­ner­schaft pflegen.

Ich wün­sche Euch eine schö­ne Woche.

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